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Tage draußen
Seit einigen Jahren nehmen ich es mir schon vor, heuer setze ich es auch wirklich um – mehr in den Bergen zu klettern!
Lange Zustiege, schwierige Routenfindung, weite Hakenabstände, frieren am Standplatz, aufgebrannter Nacken, Zehenschmerzen, ewig lange Abstiege – alles diese Faktoren machen die Mehrseillängen zu einem Abenteuer.
Und dazwischen gab es natürlich auch einige Tage beim Sportklettern und Bouldern.
Da Summa is umma
The days are long, the years a short.
Wie die Zeit vergeht und der Sommer ist schon wieder mehr oder weniger vorbei. Was alles passiert ist?
- erstes Mal Klettern im Xeis
- wiedermal ein Monat die Finger in Risse verklemmen in Bohuslän
- erster Besuch der Torsäule am Hochkönig
- Bouldertrips ins Zillertal, Ötztal und zum Felbertauern
Bilder würden mehr als 1000 Worte sagen aber oft habe ich den Auslöser nicht gedrückt.
Da Schilling is scho long goa
Meine bisher schwerste Erstbegehung
Klettertrip Briancon
Dieses Jahr scheint definitiv ein Frankreich-Kletterjahr zu werden. Diesmal ging es für ein Monat nach Briancon um dort die Felsen zu begutachten und eine lässige Zeit auf und zwischen den hohen Bergen zu haben.
Gestartet wurde mit einem Tag Bouldern in der Silvretta um die Anreise etwas zu verkürzen. Der rauhe Fels kostete so viel Haut auf den Fingern, dass dann eine gemütliche Weiterfahrt nach Champorcher möglich war. In Champorcher kam ich mich in die Zeit meiner ersten Bouldertrips zurückversetzt vor – keine Kletterer an den Felsen, Gras unter den Bouldern und Felsen die kein bischen abgeklettert ausschauen.
Weiter gings dann endgültig nach Briancon. Erstmal waren wir schockiert von den Massen an Kletterer und der Hitze. Sollte es auf 1500 Meter über dem Meer etwas kühler sein??? Schließlich fanden wir aber die Felsen die uns ansprachen, die Schlafplätze die uns gefiehlen und der Urlaubsrythmus war hergestellt. Die Abwechslung der Gesteinsarten in den Tälern und der Wechsel zwischen Sportklettern und Bouldern lässt in dieser Gegend einen sehr vielseitigen Klettertrip zustande kommen.
Fazit: Auf alle Fälle eine Reise wert und wir kommen wieder!
Vakuumgeist
Mein allererstes Rotpunkt-Klettermagazin kaufte ich mir im Jahr 1998 und ich erinnere mich noch heute an einen Artikel in diesem Heft: Der Bericht von Klem Loskot über die Erstbegehung der Sportklettertour „Vakuumgeist“ an der Drachenwand. Der Name Klem war mir schon damals ein Begriff, aber dass er eine so schwere Route direkt vor meiner Haustür geklettert ist, begeisterte mich am meisten. Wie anspruchsvoll diese Tour tatsächlich ist, konnte ich mir damals noch gar nicht richtig vorstellen. Irgendwann druckte ich ein Bild von Klem in der Tour „Vakuumgeist“ aus und hänge es an mein Bücherregal. Klems angespannter Gesichtsausdruck und die maximal gestreckten Arme deuteten auf einen extrem schweren Zug hin.
Dass ich Jahre später selbst mit Klem manchmal klettern gehen und viele seiner Routen wiederholen würde, war noch nicht absehbar.
Nun, 21 Jahre später, kletterte auch ich durch diese Schlüsselstelle und schaffte somit die Route. Bestimmt war mein Gesichtsausdruck auch nicht enspannter als Klems…
Auf die Frage „Was nun?“ gibt es nur eine Antwort: Nach dem Projekt ist vor dem Projekt! Es gibt immer genug zu tun…